First Try




Egal ob Superstar oder Ferien im Ausland, all dies findet ihr hier.

Re: First Try

Beitragvon stegge » Di 26. Apr 2016, 20:56

Ohu die ohrfeige hat gesessen denke ich mir. Anny steht für einen moment wie angwurzelt und hält sich die backe. Das messer noch fest im griff. Sie fängt sich wieder. Hebt das messer um auf ihren mann zu werfen. Er weicht einen schritt zurück und ich schiesse ihr in den kopf.
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von Anzeige » Di 26. Apr 2016, 20:56

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Re: First Try

Beitragvon Clyde » Mi 27. Apr 2016, 16:16

Ein dumpfer Knall und Anny geht zu Boden. Dann ist mit einem Mal alles still. So still, dass es mir in den Ohren schrillt. Fassungslos blicke ich auf ihren leblosen Körper hinab. Blut. Überall ist Blut. Es klebt in Spritzern an den Wänden, tränkt den Wohnzimmerteppich, bildet eine Pfütze auf dem Boden. Die Sekunden verstreichen, während die Erkenntnis in meinen Verstand sickert. Anny ist tot.
Langsam lasse ich mich neben ihr auf den Boden sinken. Meine Hände zittern, als ich sie nach Anny ausstrecke. Ich will schreien, doch ich kann nicht, und meine Augen bleiben trocken, obwohl ich weinen möchte. Vorsichtig streiche ihr das blonde Haar aus der Stirn, lasse die Fingerspitzen über ihre Wangen gleiten. Ich versuche, das Mädchen in ihr zu erkennen, zu ertasten, das ich geliebt hatte. Doch es will mir nicht gelingen. Ich spüre nur eine kalte, tote Hülle.
Ich sehe mich selbst einem Richter gegenüber sitzen. Warum haben Sie nichts unternommen, Mr. Gillingham? Warum haben Sie die Frau nicht vor dem angeblichen Fremden beschützt? Ich habe es versucht. Ich schwöre es. Ich wollte ihn von ihr abbringen. Aber dann ist sie selbst auf mich losgegangen. Hatten Sie öfter Streit in der Beziehung? Was? Nein. Doch. In letzter Zeit schon, aber das ist es nicht, was ich sagen wollte. Die Frau hatte starke Blutergüsse am ganzen Körper. Sie verstehen nicht. Anny wollte mich umbringen. Und dann hat der Fremde geschossen. Ich war das nicht. Ihre Argumentation klingt nicht sehr glaubhaft. Ich war das nicht. Selbst wenn Sie nicht geschossen haben, Mr. Gillingham... Ich war das nicht. Ich wollte das nicht. Sie hätten es verhindern müssen. Ich wollte das nicht. Es ist deine Schuld, Sebastian. Ich wollte das nicht. Ich wollte das nicht.
"Ich... Ich wollte das nicht." Kein Richter. Kein Gerichtsgebäude. Nur die Leiche meiner Freundin und ein Fremden mit einer Waffe und jede Menge Blut und irgendwo darin ich und mein Gewissen, so riesengroß, mein Gewissen. "Ich wollte das wirklich nicht. Warum hast du das getan?"
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Re: First Try

Beitragvon stegge » Do 26. Jan 2017, 22:00

Ein kleiner Haufen Elend sieht mich von unten her an. Ich zucke mit den Schultern. Was will er jetzt von mir? Er soll froh sein, dass ich ihn nicht auch gleich noch mit umlege. Ich drehe mich um und gehe Richtung Tür und lasse ihn mit den blutenden Überresten seiner Freundin zurück. Soll er sich darum kümmern, das kommt mir ganz gelegen. Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht, das Vorspiel ist immer das Beste, aber das Aufräumen danach habe ich noch nie wirklich gern gemacht. Ich meine, wer macht das schon. Wie oft hab ich mich früher mit Säuberungen herumschlagen müssen, jetzt habe ich meine Leute für sowas, da ich aber heute allein hier her gekommen war, kam mir der kleine Mann - wie schon gesagt - sehr gelegen.
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Re: First Try

Beitragvon Kali » Sa 28. Jan 2017, 12:08

Irgendwo im Stadtdschungel ...

Kali Strömholm, dein Leben ist ein Griff ins Klo. Finster blicke ich in das Glas auf der Theke der Bar, um das ich meine Hand gelegt habe. Ab und zu versuche ich, es auf einer Kante zu balancieren, aber bevor ich es umwerfe und der Wiskey sich davon macht, stelle ich es immer mit einem dumpfen Geräusch wieder richtig hin. Ich habe die Unterarme auf dem Holz der schäbigen Bar abgestützt und meine gekrümmte Haltung sowie die düsteren Blicke, die ich vor mir ins Leere schicke, halten jeden davon ab, mich anzusprechen. Will ich ihnen auch geraten haben. Viele sind sowieso nicht hier. Es ist mitten am Tag. Schwer genug, eine Bar zu finden, die um diese Uhrzeit geöffnet hat.
Die dunkelbraunen Dreads fallen mir über die Schultern. Scheiße. Das ist so ziemlich das einzige, was ich denke, seit ich hier bin. Oder eigentlich schon seit ein paar Tagen. Seit das alles mit Tony und Jan vorbei ist. Seit ich es geschafft habe, zu verschwinden. Vermutlich wäre es leicht für Jan gewesen, mich zu finden und mir mein kleines, erbärmliches Lichtchen auszuknipsen, aber er hat's nicht getan. Noch nicht jedenfalls. Vielleicht war das Bündnis zwischen uns doch schon so halb eine Freundschaft. Genug, um mich in Ruhe zu lassen. Nicht, dass mein Leben dadurch jetzt besser geworden wäre.
Alles ist scheiße, seit Adrian tot ist. Ich hatte eine verfluchte Leiche am Hals und dann einen Haufen zwielichtiger Typen. Ich traue mich nicht, einen Job anzunehmen. Jedes bisschen Aufmerksamkeit erscheint mir gefährlich. Verdammt, ich kann nicht mal diesen scheiß Drink bezahlen!
Als der Barkeeper am anderen Ende der Theke einen recht armselig wirkenden alten Mann verdient - vermutlich sehe ich nicht besser aus -, stehe ich langsam auf und gehe in Richtung Toiletten. Im letzten Moment ändere ich meine Richtung und renne auf den Ausgang zu. Mein leeres Wiskeyglas bleibt einsam zurück, während der Barkeeper mir nachbrüllt, ich soll gefälligst bezahlen. Natürlich ignoriere ich ihn und stürme auf die Straße, laufe die erste Nebengasse entlang und komme auf einer großen Straße raus, wo ich mich unter die Menschen mische und mich ihrer Geschwindigkeit anpasse. Wohin? Irgendwohin. Egal.
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Re: First Try

Beitragvon Clyde » Fr 10. Feb 2017, 16:57

Er zuckt mit den Schulter. Er zuckt mit den verdammten Schultern. Und mit nichts weiter als dieser läppischen Geste will er sich dann abwenden und einfach verschwinden, schon geht er in Richtung der Tür, die Tür, durch die er vorhin erst hier reingekommen ist, die ich geöffnet hatte, ohne zu wissen, wer oder was mich erwarten würde, froh, Anny in dem Moment eine Erklärung schuldig zu bleiben, nicht weiter über Geld reden zu müssen, verdammt, ich war froh um das Klopfen gewesen. Er geht tatsächlich in Richtung Tür. Das ist jetzt ja wohl nicht sein Ernst. Wacklig versuche ich, aufzustehen, und lasse mich zurück auf den Boden sinken, als ich spüre, wie meine Knie unter mir nachgeben. Mein Blick schwankt irgendwo zwischen Fassungslosigkeit, Entsetzen und tiefstem Hass hin und her, zusammen mit den Gefühlen in meiner Bauchgegend, die wie das Meer bei starkem Wellengang in meinem Magen hin- und her schwappen. Anny ist tot. Anny ist tot. Anny ist tot. Ich bin mir nicht sicher, ob der Gedanke schon gänzlich in meinem Kopf angekommen ist. Einerseits ist da ihr lebloser Körper, direkt vor mir, ihre kalte Haut unter meinen Fingern und das Blut überall, da gibt es nicht viel falsch zu verstehen. Andererseits ist da diese... diese Leere in mir. Sie war meine Freundin gewesen, und ich Idiot hatte nicht einmal den Anstand, um sie zu weinen.
"Ich hab dich was gefragt, Arschloch!" Jetzt stehe ich doch auf, erst etwas wacklig, aber je öfter ich die Faust öffne und wieder schließe, desto mehr kann ich spüren, wie das Blut zurück in meine Glieder fliest und mein Kreislauf langsam wieder in Schwung kommt. Vermutlich bin ich bis eben gerade blass wie ein Geist gewesen. Aber das kann mir ja wohl wirklich niemand vorwerfen. Grinst der Kerl etwa? "Was soll ich deiner Meinung nach tun, nachdem du durch diese Tür getreten bist? Die Polizei rufen? Gerne. Ich hetze sie dir auf den Hals, du Wichser. Sie durchlöchern dich wie einen Schweizerkäse noch ehe du zwei Blocks weit gekommen bist." Ich weiß nicht, woher diese Worte kommen. Ich bin eigentlich nicht so, und als ich mir dessen bewusst werde, beiße ich mir auf der Unterlippe herum. Ich mag es normalerweise nicht mal, zu fluchen. Ein seriöser Mann sollte nicht sprechen wie ein verlotterter Möchtegern-Gangster.
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Re: First Try

Beitragvon stegge » Di 11. Apr 2017, 19:19

Ich ziehe erstaunt meine Augenbrauen nach oben, das Grinsen weicht jedoch nicht aus meinem Gesicht. Wo hat der Kerl auf einmal seine Eier gefunden? Ich gehe langsam auf ihn zu, bleibe direkt vor ihm und seiner toten Freundin stehen und baue mich vor ihm auf. Seine Drohung die Polizei zu rufen lässt mcih kalt, allerdings denke ich an das letzte mal, als mir nach so einer Aktion die krasseste Scheiße passiert ist. Ich weiß nicht mehr, wie ich damlas aus der Sache rauskam, muss aber ziemlich grausam gewesen sein. Danach bin ich in einem Krankenhaus aufgewacht. Noch bevor die Polizei damals eingetroffen ist bin ich untergetaucht und habe mir Tonys Geschäfte, seine Kunden und Mitarbeiter unter den Nagel gerissen. Keiner hat gewagt etwas zu sagen. Doch dieser Zwerg erhebt jetzt seine Stimme gegen mich. Er hat ja keine Ahnung...
"Was willst du machen? Denkst du wirklich ich würde das alles hier machen, wenn man mir mit der Polizei drohen könnte?" Ich schüttele lachend meinen Kopf. Doch seine widersprüchliches Verhalten hatte mich auf eine Idee gebracht. "Hier." ich hole einen Dollarschein aus meinem Portmonee und kritzele eine Nummer darauf. Ich reiche ihm den Schein: "Wenn du die Leiche losgeworden bist ruf mich an, dann gibt es eine kleine Belohnung." Seine Augen werden groß, ich schaue ihn fest an, dann drehe ich mich um und gege zur Tür. Bevor ich sie jedoch schließe, sage ich: "Oh, und die Nummer bringt der Polizei einen Scheißdreck, nur so by the way." Ich lache, als ich die unten auf die Straße trete. Dieser Typ, mal sehen, ob er seine Eier gleich wieder verliert.
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Re: First Try

Beitragvon Clyde » Fr 14. Apr 2017, 21:16

Er grinst immer noch, dann kommt er auf mich zu, baut sich auf und für einen kurzen Moment bin ich mir sicher, dass es das jetzt endgültig war. Jetzt wird er mich auch noch abknallen und damit hätte die Sache ein Ende. Seltsamerweise geht mir der Gedanke in diesem Augenblick nicht einmal besonders nahe. Ich glaube, ich bin einfach zu müde, zu körperlich erschöpft und psychisch ausgelaugt, um noch Angst zu empfinden. Ich fahre mir mit den Fingern durch das blonde Haar, von vorne nach hinten. Wirr stehen die Strähnen in alle Richtungen ab, feucht von kaltem Angstschweiß und verklebt von dem Blut, das aus der Wunde an meinem Kopf gesickert ist. Sein Einwand ist berechtigt, so jemand wie er fürchtet die Polizei nicht. Es ist eine rhetorische Frage, ich spare es mir, darauf zu antworten. Langsam nehme ich den Dollarschein entgegen, starre wahrscheinlich ziemlich dämlich auf die Nummer, die der Fremde darauf geschrieben hat. Wenn ich jedes Mal einen Dollar dafür bekäme, dass ich keine Ahnung hätte, was, verdammt nochmal, ich als nächstes tun sollte, hätte ich das Unternehmen doch noch retten können. "Wenn ich die- ?" Mein Blick gleitet zu Annys leblosem Körper auf dem Boden, dann zurück zu dem Mann, aber da ist er schon an der Tür und schließt sie hinter sich. Er ist weg. Ich bin alleine mit meiner toten Freundin. Und der Aufgabe, sie irgendwie, irgendwie loszuwerden. Soll ich die Polizei rufen? Selbst, wenn sie den Mann nicht fassen würden - Ich muss den Mord melden, oder nicht? Aber was, wenn sie mich beschuldigen würden? Das kann ich nicht zulassen. Ich muss... Ich würde... Ich stecke den Dollarschein in die Hosentasche. Dann gehe ich langsam ins Bad, um meine Wunden zu reinigen und mir saubere Klamotten anzuziehen.
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Re: First Try

Beitragvon Kali » So 16. Apr 2017, 18:23

Ach scheiße nochmal. Die Hände tief in den Taschen meines labbrigen Kapuzenpullis vergraben, laufe ich weiter durch diese trostlose Stadt. Jede Straße scheint mir genauso auszusehen wie die davor. Überall nichtssagende Läden, nichtssagende Menschen, die nichtssagenden Tätigkeiten nachgehen. Zum Kotzen.
Soll ich mir ein Instrument besorgen und mich an die Straße setzen, um irgendwie Geld zu verdienen? Mit finsterem Blick starre ich auf den Boden vor mir, während ich barfuß einen Schritt nach dem anderen mache. Die Bar ist schon weit hinter mir zurück geblieben und ich brauche mir keine Sorgen machen, für diesen Drink aufzukommen. Wow, was für ein erbärmlicher Trost. Gut, dass es noch mehrere Kneipen in der Stadt gibt. Zu der kann ich jedenfalls nicht mehr.
Vielleicht sollte ich mir die Dreads abschneiden ... damit merkt sich doch jeder Idiot mein Gesicht. Aber der Gedanke gefällt mir nicht, also schiebe ich ihn von mir.
Fluchend hüpfe ich einen Moment auf einem Bein, als ich auf eine Scherbe trete. Ich stütze mich an der Wand des Hauses neben mir ab und sehe mir kurz den Fuß an. Scheint nicht allzu schlimm zu sein.
"Scheiß Tag.", murre ich. Der letzte war auch nicht unbedingt besser ...
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Re: First Try

Beitragvon stegge » Mo 23. Sep 2019, 17:07

Seit der Sache mit Tony und dem Dreadhead ist dieses Vorgehen eine Art kranke Vorliebe von mir geworden. Bei solchen Aufträgen jemand unbeteiligten mit hinein zuziehen, die Person völlig verzweifelt und auswegslos zurück zulassen, das gibt mir ein richtiges kitzeln im Bauch. Ich würde fast sagen es macht mich glücklich. Woher diese Tatsache kommt? Naja, nachddem Tony tot war und ich aus dem Krankenhaus verschwunden bin, weiß keiner wer oder wo ich bin. Meine "Angestellten" sind arme Penner, die für Geld alles machen, doch in letzter Zeit spare ich durch mein neues Hobby einen menge Geld. Ab und zu lese ich, dass jemand für einen Mord am besten Freund oder der Nachbarin ins Gefängnis kommt. Dann ist wieder ein Auftrag erfolgreich zu Ende gegangen. Dem wirren Reden der Täter von einem dritten Mann wird oft keine Beachtung geschenkt - zu meinem Glück. Also ja, glücklich trifft es schon ganz gut.
Unten aus dem Gebäude raus werfe ich die Pistole in den nächsten Mülleimer und verschwinde in meinem Auto.
Wenn ein Auftrag erledigt ist, lasse ich gerne Gras über die Sache wachsen. Doch ich kann nicht anders, während dieser "Ruhephase" meinen Auftragslaptop zu checken. Eventuell sehe ich was, was mich interessiert. Der Auftragslaptop ist meine einzige Verbindung zu meinem Klientel und privat brauche ich nichts, worauf man meine Identiät zurückverfolgen könnte. In meinem Apartment angekommen lasse ich Snowking66 wissen, dass er Job erledigt ist und er ab jetzt 2 Stunden Zeit hat das Geld zu liefern. Die Verbindung ist absolut sicher und der Chat anonym, aber was man nicht alles aus dem Nutzernamen des anderen Ableiten kann. Diese Trottel...
Meine Bezahlung erfolgt Bar, die Kunden stecken das Geld in einen Koffer und stellen diesen an Verschiedenen Savespots in der Stadt ab. Das Geld für diesen Auftrag sollte bei der kleinen Grünfläche vor der "Black Coal Bar" liegen. Ein Ort, den der normale, rechtschaffene Bürger meidet, eine miese Gegend, wo keiner einen verpfeift, weil man dann selbst am Arsch ist... oder naja...tot. Polizisten erkennt man schon schon auf 100 Meter, ihre nervöse steife Art durch die Gegend zu watscheln. Also nichts, was mich daran hindert meine Bezahlung einzusammeln.
Gegen Abend, nach einer Dusche und dem putzen meiner Waffen, begebe ich mich zur "Black Coal Bar". Die Ecke des Aktenkoffers lugt schon aus dem bräunlichen, dürren Gestrüpp. Zuverlässig. Ich bin begeistert.
Zur feier des Tages setzte ich mich an den Tresen der Bar. Der Barkeeper Asmodeus ist ein dürrer, halbblinder alter Mann. Doch keiner wagt es ihm quer zu kommen. Die Narben in seinem dunklen Gesicht flösen jedem Respekt ein... und natürlich würde niemand den Zwischenfall mit Pete vergessen. Der atmet seitdem nurnoch durch einen Schlauch.
Bei Asmodeus bin ich so alle 5, 6 Jobs, was mich hier zu soetwas wie einem Stammgast macht. Ich bestelle mir zwei Bier und einen Burger. Nach einem erfolgreichen Job bekomme ich immer Appetit auf was fettiges. Während ich mein erstes Bier trinke, lasse ich den heutigen Tag nocheinmal revue passieren. Nach Jobs denke ich oft nocheinmal darüber nach. Nicht, ob es richtig oder falsch war... eher wie ich bestimmte Momente weiter hätte auskosten können. Es war schon ein ziemlich netter Zug dem Typen heute das wahre Geschicht seiner Frau zu zeigen, bevor ich sie erledigt habe. Das macht ihm die Sache eventuell leichter die irgendwo in den See oder sonstwohin zu legen. Falls er es macht. Wenn er es nicht tut bleibt nur ein Ausgang für seine Situation. Die Polizei kommt. Findet die Leiche. Findet die Pistole im Müll. Es sind keine Fingerabdrücke drauf. Der Typ ist angeschissen. Wenn er klug und überzeugend kann er sich noch mit dem Argument, sie wollte ihn zuerst mit einem Messer umbringen und er habe sie aus Notwehr getötet, herausreden. Der einzge Punkt den ich heute bedauer ist, dass ich das Messer zurücklassen musste. Ich möchte das Messer... eine schöne scharfe klinge...
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